Wichtige Fragen

 

Wie viele Wochenstunden sind mit einer Patenschaft verbunden?

Der optimale Rhythmus für die Tandemtreffen ist ein regelmäßig stattfindender wöchentlicher Termin über 2-4 Stunden. Falls dies nicht möglich ist, können Termine auch 14-tägig stattfinden bzw. immer wieder neu nach Bedarf verabredet werden. Wichtig ist, dass die Termine für Treffen und Unternehmungen mit dem Patenkind eine Regelmäßigkeit haben, damit der Kontakt für die Kinder verlässlich ist.

 

Welche Altersgruppe haben die Patenkinder?

Wir vermitteln Patenschaften mit Grundschulkindern zwischen 6 und 12 Jahren.

 

Welche Altersbeschränkungen gibt es für die Pat*innen?

Unsere Ehrenamtlichen müssen volljährig sein. Schließlich braucht es etwas Lebenserfahrung, Verantwortungsbewusstsein und Stabilität, um ehrenamtlich als Pat*in aktiv sein zu können. Nach oben hingegen besteht keine Altersgrenze. Nur sollte jede*r das Maß der individuellen Belastbarkeit realistisch einschätzen können.

 

Welche Eigenschaften sollten Pat*innen mitbringen?

Auch hier freuen wir uns über Vielfältigkeit. Vielen Patenkindern hilft es, wenn ihr*e Pat*in die Dinge nicht in gleicher Weise betrachtet oder entscheidet, wie die Eltern. Die Kinder profitieren davon, wenn sie durch die Patenschaft andere Lebensentwürfe, Erfahrungen und Herangehensweisen erleben können. Es ist wichtig, dass Pat*innen positive Beziehungen eingehen können und dass sie für die Kinder verlässliche, feinfühlige und geduldige Bezugspersonen sind. Wichtig ist außerdem Offenheit für die Bedarfe des Kindes und eine neue Kultur.

 

Wie gestaltet sich die Patenschaft mit einem kleineren Kind und wie mit einem Jugendlichen?

Bei einem kleineren Kind dreht sich in der Patenschaft anfangs alles um das Kennenlernen. Wenn eine Vertrauensbasis besteht, geht es neben dem Spielen auch um die Versorgung der kindlichen Bedürfnisse (z.B. trösten, ermutigen oder auch mit Getränken versorgen). Kleinere Kinder finden meist größere Ausflüge mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anstrengend und sind in der Regel auf dem Spielplatz um die Ecke besser aufgehoben.

 

Mit jugendlichen Patenkindern unternehmen die Pat*innen andere Sachen. Ihr Aktionsradius ist größer und entsprechend vielfältiger sind die Möglichkeiten für Aktivitäten. Sie können mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter entfernte Ziele oder Veranstaltungen besuchen, ins Schwimmbad gehen oder Bowling spielen. Aber auch ein gemütlicher Nachmittag zu Hause mit Brettspielen und einem selbstgebackenen Kuchen ist immer eine Option und gefällt kleinen wie großen Patenkindern.

 

Wo finden die Treffen mit dem Patenkind statt?

In der Anfangsphase finden die Patentreffen zu Hause bei den Eltern statt. Wenn sich das Patenkind mit dem*der Pat*in sicher fühlt und ein vertrauensvoller Kontakt entstanden ist, können die Treffen auch außerhalb des Elternhauses stattfinden. Manche Eltern wünschen sich, dass ihnen der*die Pat*in kleine Wege abnimmt und das Kind beispielsweise vom Kindergarten abholt oder zum Sportverein bringt.

 

Idealerweise planen die Patentandems ihre Freizeitaktionen gemeinsam. Mit kleineren Kindern gehen die Ehrenamtlichen vielleicht eher auf den Spielplatz oder im Sommer ein Eis essen. Ältere Kinder freuen sich über Ausflüge, auf denen sie etwas Spannendes erleben können.

 

Inwiefern wird die räumliche Nähe zwischen den Wohnorten von Eltern und Pat*innen beachtet?

Die Familien, die sich eine Patenschaft für ihr Kind wünschen, leben im gesamten Berliner Raum. In der Vermittlung bemühen wir uns stets, eine Familie zu finden, zu der Sie einen möglichst kurzen Weg haben. In den letzten Jahren werden jedoch geflüchtete Familien an den Stadtrand gedrängt. Immer mehr Gemeinschaftsunterkünfte befinden sich in großer Entfernung zum Stadtzentrum und auch wenn eine Familie das Glück hat, eine eigene Wohnung zu finden, wird sich diese eher nicht in Mitte oder Friedrichshain befinden . Deswegen werden die Wege für die Pat*innen immer länger, wobei wir uns weiterhin bemühen, diese so kurz wie möglich zu halten. Zur Zeit kann man mit einer Fahrtzeit von 30 bis 50 Minuten rechnen.

 

Welche Möglichkeiten gibt es bei Problemen mit dem Patenkind oder den Eltern?

In unserem in zweimonatigem Abstand stattfindenden Gruppentreff sprechen wir auch über Konfliktsituationen, die in den Patenschaften entstehen können. Gemeinsam mit einer pädagogischen Fachkraft erarbeiten wir mögliche Lösungen. Nach unserer Erfahrung lassen sich die meisten Probleme innerhalb einer Patenschaft schnell und unkompliziert lösen.

 

Sollte ein Konflikt aber einmal nicht so einfach lösbar sein, und ein dauerhaftes Problem zwischen Pat*in und Familie vorliegen, besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen lösungsorientierten Gesprächs mit allen Beteiligten. Bei Bedarf holen wir uns auch Unterstützung von einem*einer Sprachmittler*in. Im Kontakt zwischen der Familie und den Ehrenamtlichen sind Transparenz und ein wertschätzender Umgang wichtig. Denn nur so können die Patenschaften harmonisch und für alle Beteiligten positiv verlaufen.

Welche Voraussetzungen gibt es für geflüchtete Familien?

Es können sich alle Eltern von 6 bis 12 Jährigen Kindern bei Patenkinder Berlin melden, die einen Fluchthintergrund haben, in Berlin sesshaft sind und sich eine Patenschaft für ihr Kind wünschen. 

 

Wie lange sollte man mindestens als Pat*in ehrenamtlich aktiv sein?

Nach abgeschlossener Vermittlung sollten die Patenschaften mindestens ein Jahr dauern. Wir freuen uns natürlich auch über längerfristige Beziehungen zwischen Pat*in und Kind. Im Laufe mehrerer Jahre werden die Pat*innen zu wichtigen Bezugspersonen und Begleitern der Kinder und können deren Entwicklung nicht allein miterleben, sondern auch positiven Einfluss darauf nehmen.

 

Wie viel Zeit liegt zwischen Erstkontakt und Vermittlung?

Von der ersten Kontaktaufnahme bei Patenkinder-Berlin bis zur Vermittlung einer Patenschaft vergehen etwa 2 bis 3 Monate. Diese Zeit benötigen die Pat*innen, um verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen zu besuchen und Gespräche mit uns bzw. den Eltern des zukünftigen Patenkindes zu führen.

 

Wie und wo lernt der*die Pat*in das Kind kennen?

Das erste Treffen zwischen Pat*in und Familie findet im Beisein der Koordinatorinnen in den Räumen unseres Trägers “Familien für Kinder” statt. Hier geht es vor allem um das Kennenlernen von Pat*in und Patenkind. Beim zweiten Besuch in der Familie liegt der Fokus eher auf dem Kennenlernen der ganzen Familie und dem Abgleich von gegenseitigen Erwartungen.

 

Welche Erwartungen hat die Familie an den*die Pat*in und die Patenschaft?

Es ist wichtig, dass die Pat*innen Spaß am Kontakt mit Kindern haben und gern Zeit mit ihnen verbringen. Die Erwartungen der Familien können unterschiedlich sein. Manche Familien wünschen sich vorrangig, dass ihr Kind eine neue Bezugsperson erhält und viele positive Eindrücke und Erlebnisse sammelt. Andere versprechen sich eine gewisse Entlastung oder schulische Unterstützung.

 

Es gibt Eltern, die sich zeitliche Entlastung an einem bestimmten Wochentag wünschen oder für die es wichtig ist, dass der*die Pat*in ihnen gewisse Wege abnimmt und das Kind beispielsweise einmal wöchentlich zum Sport begleitet. Grundsätzlich aber wünschen sich alle Eltern eine verlässliche und liebevolle Patenschaft, bei der ihr Kind gut versorgt wird und sich entwickeln kann. Außerdem wünschen sich eine Großzahl der geflüchteten Eltern, dass ihre Kinder die deutsche Sprache und Kultur näher kennenlernen und mit den Werten des neuen Heimatlandes vertraut werden. Die Erwartungen der Eltern werden von uns im Vorfeld abgefragt, so dass die Pat*innen vorher genau erfahren, worauf sie sich einstellen sollten.

 

Erhält der*die Pat*in eine Vergütung?

Nein. Aber es gibt die Möglichkeit, eine Aufwandsentschädigung von 20 € pro Monat für maximal 1 Jahr zu erhalten. Jede Ehrenamtliche bekommt zusätzlich eine Ehrenamtskarte der Stadt Berlin.